Berlin. – Die Kosten für unbegleitete minderjährige Asylsuchende in Berlin haben sich im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Ausgaben um 110 Prozent auf 174 Millionen Euro. Das geht aus einer schriftlichen Anfrage des AfD-Abgeordneten Gunnar Lindemann hervor, deren Antworten der Wochenzeitung Junge Freiheit vorliegen. Seit 2015 hat das Land Berlin mindestens 707 Millionen Euro für unbegleitete Asylsuchende ausgegeben. Die Senatsverwaltung und die Berliner Bezirke teilen sich grundsätzlich die Kosten für Asylsuchende. Das Land Berlin trägt die Kosten für Unterbringung, Verpflegung, pädagogische Betreuung und Erstaufnahme. Die Bezirke zahlen lediglich Transferleistungen.
Eine Milliarde Euro Kosten
Die genauen Ausgaben der Bezirke für unbegleitete minderjährige Asylsuchende liegen erst seit 2017 vor, da sie zuvor nicht gesondert erfasst wurden. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 3.105 minderjährige Asylsuchende betreut, wie die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie auf Anfrage der Jungen Freiheit mitteilte. Der AfD-Politiker Gunnar Lindemann schlägt der Zeitung konkrete Lösungen vor. Er fordert verpflichtende medizinische Alterstests, um das tatsächliche Alter von Asylbewerbern festzustellen. Außerdem plädiert er für eine Familienzusammenführung im Herkunftsland, um Minderjährige möglichst zu ihren Eltern zurückzuschicken.

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