In der Corona-Krise hat die organisierte Kriminalität neue Geschäftsmodelle gefunden. Waren es zuletzt meist Betrugsfälle bei Corona-Hilfen, gab es nun eine Razzia wegen des Verdachts der Fälschung von Impfpässen.
Düsseldorf. – Rund 120 Ermittler des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen haben am Mittwochnachmittag in Düsseldorf, Solingen und Dortmund zehn Wohnungen und Geschäfte durchsucht. Hintergrund der Durchsuchungen ist, dass seit Wochen gefälschte Impfpässe im Internet angeboten werden.
Die Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung organisierter Straftaten bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf leitet das Verfahren. Deren Sprecher Julius Sterzel erklärte gegenüber der „Bild“: „Es wird gegen fünf Beschuldigte wegen des Verdachts der Fälschung von Impfpässen und deren Verkauf ermittelt.“ Drei vorübergehend festgenommene Männer sind inzwischen wieder auf freiem Fuß. Auf ihre Spur hat die Fahnder ein anderes Ermittlungsverfahren geführt. Nun läuft ein zusätzliches Verfahren wegen des Verdachts der bandenmäßigen Urkundenfälschung gegen die Männer. Sie sollen nach Presseinformationen zum Clan-Milieu gehören. Belege für eine Urkundenfälschung wie falsche Impfpässe oder entsprechende Unterlagen und Gerätschaften wurden bei den Durchsuchungen zwar nicht gefunden, dafür aber größere Mengen Drogen und rund 85.000 Euro Bargeld.

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