Auszug aus dem Interview mit Michael Esders: „Macht ist Definitionsmacht“
Was dürfen wir reden, wenn bestimmt wird, was zu sagen ist? Der Germanist Michael Esders untersucht die Wirkmächtigkeit von „Sprachregimen“.
Was dürfen wir reden, wenn bestimmt wird, was zu sagen ist? Der Germanist Michael Esders untersucht die Wirkmächtigkeit von „Sprachregimen“.
Das deutsche Leitmedium SPIEGEL musste seine Berichterstattung zu einem verstorbenen Migranten zurückziehen, nachdem diese sich als frei erfunden herausgestellt hatte.
Die jüngsten Enthüllungen rund um den „Spiegel“-Betrugsskandal rufen nun auch die USA auf den Plan. US-Botschafter Grenell fordert eine gründliche Untersuchung und wirft dem „Spiegel“ Anti-Amerikanismus vor.
Wie konnte es nur jahrelang unentdeckt bleiben, dass der mit Medienpreisen überhäufte Journalist Claas Relotius Geschichten erfindet – diese Frage beschäftigt dieser Tage viele Menschen. Der „Spiegel“ hat nun einen Teil seiner am Freitag erscheinende Online-Ausgabe frei ins Netz gestellt als Erklärung, die zugleich eine Flucht nach vorne darstellt, da Methoden der Recherche demonstriert werden.
Auch zwei Tage nach den Enthüllungen rund um einen ehemaligen Spiegel-Redakteur, der mit getürkten und gänzlich erfundenen Geschichten aufwartete, kehrt keine Ruhe ein. Immer mehr Ungereimtheiten kommen ans Tageslicht.
Eine Enthüllung über unlautere Arbeitsmethoden eines Spiegel-Redakteurs schockiert die gesamte Medienlandschaft. Auch wenn die transparente Aufarbeitung des Skandals vorbildlich geschieht, wirft die Causa Relotius Fragen auf. Das Ganze konnte wohl auch deshalb passieren, weil die getürkten Reportagen stets das erwünschte Narrativ befeuerten.